BORA hansgrohe German Professional Cycling

Zweiter Gesamtrang und Weißes Trikot für Florian Lipowitz nach konstanter Woche bei Paris-Nizza

Paris-Nice 2025 war für Red Bull - BORA - hansgrohe ein echter Härtetest in Sachen Widerstandsfähigkeit, Teamwork und Kletterstärke. Vom entscheidenden Mannschaftszeitfahren bis zu den konstant starken Leistungen von Florian Lipowitz auf den Bergetappen hat das Team einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Die Weichen für eine erfolgreiche Gesamtwertung wurden bereits in der dritten Etappe gestellt, als das Team im Mannschaftszeitfahren einen starken dritten Platz belegte. Auf dem anspruchsvollen, welligen Kurs agierte die Mannschaft präzise und verlor nur 25 Sekunden auf die Tagessieger – eine ideale Ausgangsposition für die bevorstehenden Bergetappen und ein wichtiger Rückhalt für Florian.

 

Bereits in der vierten Etappe stellte Florian seine Kletterstärke unter Beweis. An der ersten Bergankunft der Rundfahrt, auf den steilen Rampen von La Loge des Gardes, hielt er mit den besten Fahrern mit und wurde starker Fünfter, womit er in der Gesamtwertung auf Rang vier vorrückte. Auch am nächsten Tag zeigte er seine starke Form: Auf der explosiven Côte de Notre-Dame-de-Sciez belegte er erneut Platz fünf und überraschte dabei sogar sich selbst – nur sechs Sekunden hinter dem Etappensieger überquerte er die Ziellinie und verbesserte sich auf Gesamtrang drei. Damit übernahm er auch das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

 

Die sechste Etappe, geprägt von Seitenwind und widrigen Bedingungen, wurde zur reinen Überlebensprüfung. Florian bewies einmal mehr seine wachsende Reife als Gesamtklassement-Fahrer, positionierte sich perfekt, bestand die entscheidende Selektion und kam sicher in der ersten Gruppe ins Ziel. Damit verteidigte er seine starke Ausgangsposition vor den entscheidenden Bergetappen.

 

Die siebte Etappe, aufgrund schlechter Wetterbedingungen verkürzt, bot eine letzte Herausforderung vor dem großen Finale am Sonntag. Während das Rennen von der Fluchtgruppe geprägt wurde, nutzte Florian die Schlusssteigung nach Auron, um sich bei Regen und Kälte ein paar wertvolle Sekunden auf seine direkten Konkurrenten zu sichern. Auch wenn der Zeitgewinn nur gering war, unterstrich er damit seinen Kampfgeist bis zum letzten Meter. Mit dieser Leistung festigte er seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung und liegt vor der Schlussetappe 37 Sekunden hinter dem Führenden Matteo Jorgenson.

 

Auf der abschließenden Etappe über 119 hügelige Kilometer mit Start und Ziel in Nizza war der Kampf um die Gesamtwertung weiterhin offen. Die Entscheidung fiel am Col des Quatre Chemins, dem Schlüsselanstieg des Tages. Florian zeigte eine starke Leistung und erreichte das Ziel in einer Verfolgergruppe hinter Etappensieger Sheffield.

 

Bei sonnigem Wetter überquerte Florian in Nizza die Ziellinie und krönte eine konstante Woche mit Rang zwei in der Gesamtwertung. Mit einem Rückstand von 1:15 Minuten auf Gesamtsieger Jorgenson sicherte er sich zudem das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

 

Florian Lipowitz:

Nach meinen Leistungen im letzten Jahr bin ich mit bestimmten Erwartungen in dieses Rennen gegangen. Aber ehrlich gesagt habe ich nie wirklich daran gedacht, am Ende auf dem Podium zu stehen. Mein Ziel war es, um eine Platzierung in den Top 10 der Gesamtwertung zu kämpfen. Doch je länger das Rennen dauerte, desto besser fühlte ich mich. Tag für Tag habe ich gemerkt, dass meine Beine gut sind, und das Team hat einen unglaublichen Job gemacht – sei es bei der Positionierung oder mit der gesamten Unterstützung. Ihr Vertrauen und ihr Einsatz haben einen riesigen Unterschied gemacht. Am Ende tatsächlich auf dem Podium zu stehen, ist etwas ganz Besonderes – etwas, womit ich nicht gerechnet habe, aber worauf ich unglaublich stolz bin.

 

Ich wusste, dass das Wochenende entscheidend sein würde, aber besonders nach der gestrigen Etappe hatte ich das Gefühl, dass ich mit den Besten am Berg mithalten kann. Mir war klar: Wenn ich meine Form bis zum letzten Tag halten kann, dann ist das Podium möglich. Die letzte Etappe war brutal, aber ich habe alles gegeben und war einfach nur glücklich, als ich über die Ziellinie gefahren bin – in dem Wissen, dass ich es geschafft habe.

 

Dieses Ergebnis gibt mir definitiv viel Selbstvertrauen. Es war eine harte Woche mit schwierigen Wetterbedingungen, und ich bin stolz darauf, wie ich das gemeistert habe – nicht nur körperlich, sondern auch mental. Den Druck als Klassementfahrer zu bewältigen, fokussiert zu bleiben und in den entscheidenden Momenten abzuliefern, macht diesen Podiumsplatz noch wertvoller.

 

Patxi Vila: 

Mit Florians zweitem Platz im Gesamtklassement können wir sehr zufrieden sein. Er ist die ganze Woche über ein starkes Rennen gefahren, hat enorme Konstanz und Entschlossenheit gezeigt. Das gesamte Team hat einen fantastischen Job gemacht, und man konnte sehen, wie unsere Abstimmung von Tag zu Tag besser wurde. Am Sonntag wollten wir das Rennen mitgestalten, unsere Chancen nutzen – und wir können Paris-Nizza mit dem guten Gefühl verlassen, dass wir alles gegeben haben. Glückwunsch an Jorgenson, er war der stärkste Fahrer im Rennen. Aber Lipo auf dem Podium zu haben, mit Platz zwei und dem Weißen Trikot, ist ein großartiger Erfolg. Insgesamt eine sehr starke Rundfahrt für unser Team.

 

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Foto: Getty Sport